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Der EL 65 gehörte zur kleinen Leistungsklasse, und ermöglichte wirtschaftlichen Einsatz überall dort, wo ein relativ geringer Kraftaufwand erforderlich war. Durch den großen Bedarf an Motoren dieser Leistungsklasse in allen Wirtschaftszweigen der DDR war der EL 65 für viele Zwecke verwendbar. Bekannte Anwendungen in der Serienproduktion sind:

Alle oben genannten Maschinen und Geräte werden auf den folgenden Seiten näher beschrieben. Weiterhin wurde der EL 65 auch in Sprühblasern, Wasserpumpen, Motorbaumspritzen und Förderbändern als Antrieb eingesetzt. Über diese Geräte liegen leider keine Informationen vor. Die Produktion des EL 65 begann 1961. Bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1990 wurden ca. 85000 Motoren hergestellt.

Das aus einer Magnesiumlegierung gegossene Kurbelgehäuse des EL 65 ist mit einem Zentrierflansch versehen. Ein weiterer Zentrierflansch oder ein Getriebe kann angeschraubt werden. An der Unterseite des Kurbelgehäuses befinden sich 4 Innengewinde, an die ein ebenfalls lieferbarer Fuß angeschraubt werden kann. Der Zylinder besteht im Gegensatz zu den anderen beiden Motortypen aus einer Aluminiumlegierung mit hartverchromter Lauffläche. Nachfolgend ein Katalogbild von 1964.

EL 65

Das folgende Bild von 1962 zeigt die Vergaserseite des Motors:

EL 65

Als Anwerfvorrichtung für den EL 65 dient ein Seilzugstarter. Nach dem Starten des Motors wird das Seil durch Federkraft zurückgezogen und wieder aufgerollt. Durch Verdrehen des gesamten Startergehäuses in der Zentrierung des Lüftergehäuses kann die Stellung des Anwerfergriffes den jeweiligen Anbauverhältnissen des Motors angepaßt werden. Hier ein Bild der Auspuffseite:

EL 65

Wie auch die beiden anderen Typen, hat der EL 65 einen Drehzahlfeinregler. Dieser wird über eine, quer zur Kurbelwelle verlaufende Welle mittels Schraubenrädern angetrieben. Als Vergaser kamen die Typen BVF 16 N bzw. BVF 16 NS zum Einsatz. Es handelt sich um Nadeldüsen−Kolbenschiebervergaser mit senkrecht angeordneter Hauptdüse und besonderer Leerlauf−und Starteinrichtung. Als Luftfilter kann je nach Verwendungszweck des Motors eine "Filu" Naßluftfilterpatrone Flp 62 oder ein BWL−Zyklonfilter 26.18 mit eingebautem Naßluftfilter verwendet werden. Es gab für diesen Motor zwei Getriebe mit den Übersetzungen 2:1 und 3:1. Die Motoren wurden Vom Hersteller generell ohne Kupplung geliefert. Diese musste entsprechend den Einsatzbedingungen vom Abnehmer beschafft werden.

EL 65 EL 65 EL 65

Hier die technischen Daten:

Arbeitsweise Einzylinder Zweitakt mit Umkehrspülung
Zylinderbohrung 42 mm
Kolbenhub 46 mm
Hubraum 63,7 cm³
Drehzahl 3000 U/min oder 4500 U/min mit Fliehkraftregler oder 2000−4800 U/min
ohne Fliehkraftregler mit Bowdenzug
Leerlaufdrehzahl 1300−1500 U/min
Drehrichtung links oder rechts, auf Abtrieb gesehen
Leistung 1,5 PS bei 3000 U/min, 2,0 PS bei 4500 U/min
max. Drehmoment 3,6 Nm bei 2800 U/min
Kraftstoff Benzin−Ölgemisch 25:1, mindestens 79 Oktan
Kraftstoffverbrauch bei Vollast          0,9 l/h
Verdichtungsverhältnis 7:1, später 8,2:1
Zündanlage Schwungmagnetzünder SEZ 21 FL 4 (rechtslaufend)
Schwungmagnetzünder SEZ 21 FR 4 (linkslaufend)
Zündkerze M14x145, M14x175, M14x225
Elektrodenabstand 0,4 mm
Zündzeitpunkt 2-0,2mm vor OT
Unterbrecherabstand 0,4 mm
Vergaser, je nach Ausführung BVF 16 NS 1−1, BVF 16 NS 1−2, BVF 16 N 1−3, BVF 16 N 1−4,
BVF NKJS 153−1, BVF NKJS 153−2, BVF NKJ 153−3
Tankinhalt 2,5 l
Gewicht 11 kg mit Sockel, ohne Getriebe und Kupplung

Nachfolgend zwei Fotos des EL 65 mit Sockel und Getriebe von 1966.

EL 65 EL 65

Hier eine Tabelle mit den lieferbaren Ausführungen:

Zubehör EL 65/102 EL 65/105 EL 65/109 EL 65/110 EL 65/118 EL 65/127 EL 65/128 EL 65/205
Drehzahl 3000 U/min links 3000 U/min links 3000 U/min links 3000 U/min links 4500 U/min links 3000 U/min links 4500−5000 U/min links
ohne Drehzahlregler
3000 U/min rechts
Flansch X           ?  
Zyklon−Naßluftfilter   X X     X   X
Naßluftfilter X     X X   X  
Getriebe   2:1 3:1 3:1 2:1     2:1
Kraftstoffbehälter X X X X X     X
Fuß X X X X X     X
Auspuff X X X X X X X X

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